Sven's Moped

Ein Kenner oder zumindestens aufmerksamer Beobachter wird feststellen, dass sich hier plötzlich Sven's Moped in die Lister der Zweiräder hineinmogelt. Es ist kein Fehler, sondern eine neue Generation :) Ein Blick in die Wohnmobil-
Historie lässt schnell erkennen, dass immermal wieder die Rede von 2 Kindern ist. Es sind einige Jahre vergangen und selbst Sven wird erwachsen. Hier bin ich nun und möchte zumindestens ein wenig Raum und Platz nutzen um einen kleinen Einblick in die Entwicklung meines Mopeds vom Kauf bis heute zu geben.
Am 21.12.2011 fing mit dem Kauf einer schwarzen BMW R80GS in Originalzustand EZ: 13.03.1991 und 122700km alles an. Sie war ein Schnäppchen und die Kilometerlaufleistung nicht mehr ganz so klein, aber für einen Wiedereinstieg bzw. aus meiner Sicht Neu-Einstieg in die Zweirad-Materie absolut ausreichend. Der Zustand war alterentsprechend und ungepflegt. Aber die Faszination und Begeisterung für Mopeds in mir wollten das schnell
ändern. Das erste Taschengeld floss in die schönen runden Ventildeckel, einen höhergelegten vorderen Kotflügel und neue Blinker, da die alten etwas unter der Schwerkraft gelitten hatten. Zeitgleich wurden neue Gabelfedern von Wilbers eingebaut, die die etwas ausgeleierten originalen Federn in Zukunft ersetzen sollten. Im Februar 2012 kam dann ein Zach-Y-Rohr das meinen vom Vorbesitzer "zerschweißten" Vorschalldämpfer erfolgreich ersetzte. Als Jungspunt, der auf "neuen" Maschinen fahren lernte, war die original Bremsleistung der Vorderradbremse eine große Ernüchterung. Der HE-Bremsscheibenkit 320mm schaffte da schnelle und gute Lösung, ohne die sehr umstrittene 2-Scheiben-Anlage zu verbauen. Der Frühling verschlang dann diverse Polituren, Lack und Metallpflegemittel, die mit sich langsam verbiegenden Finger fleissig einmassiert und auspoliert wurden. Ein Blick durch das Internet brachte mich auf ein kleines Detail was mir zuvor gar nicht auffiel. Die Sitzbank. Die war bei mir ja schwarz mit extrem weichen Schaumstoff und nicht Schwarz-Gelb mit Schaumstoff, der sich etwas von "Oma's" Wohnzimmerselssel unterscheiden sollte. Also schnell die höhergelegte und farblich angepasste Sitzbank
angeschafft. Mit dem (wie auf dem Bild erkennbaren) immer besserwerdenden Zustand, fielen auch immer kleinere Details auf, die das Auge störten. Juni 2012 folgten tiefergelegte Edelstahl-Fußrasten mit Edelstahl-Schalthebel, die zum einen den Fahrkomfort als Fahrer in der 1,90m Klasse erhöhten und zum Anderen die alten rostigen Komponenten ersetzten. Wie das so ist, wer einmal den Ergonomie-Pfad betreten hat, wird sich auch schnell beim Kauf der Lenkererhöhung um 30mm ertappen, was die Sitzposition nochmal verbessert. Die Optik war nun schon eigentlich ganz manierlich, als sich so langsam das Alter in der Technik bemerkbar machte. Beim ständigen Putzen und Aufbessern war mir der existenzielle Teil der schon die tausenden Kilometer geschluckt hatte entfallen. Es fing mit normalen Verschleißteilen wie Kurbelwellendichtung, Gummimuffen und der Leerlaufanzeige an. Eine Sommerliche Ausfahrt im August 2012 endete mit einer gebrochenen Schaltfeder im Getriebe, die mich im glücklicherweise gerade eingelegten 2. Gang festsetzte. Nach einer längeren Heimfahrt im 2. Gang und hämischen Kommentaren verständnisloser Auto-Fahrer, wurde das Getriebe zum ersten Mal teilweise überholt. Frühling 2013 war dann die Kupplung fällig, gefolgt von dem Leerlaufschalter, der beim Ausbauen des Getriebes gerne mal das Zeitliche segnet, wenn man ihn dezent auf dem Rahmen absetzt. Weiteres Suchen im Internet brachte auf einmal Edelstahlspeichen ans Tageslicht, die ja ein wunderbarer Ersatz für meine bis dahin mittelmäßig angerosteten Stahl-Speichen wären. Gesagt getan, die Edelstahlspeichen mussten eingebaut werden. Als mein Blinkerbirnchen das Zeitliche segnete musste ich leider feststellen, dass die Konstruktion nicht für einen Tausch der Birnen vorgesehen war. Mit zerbröselten Plastikteilen in der Hand wurde kurz recherchiert und in LED-Blinker investiert. Diese mussten zwar über Wiederstände angeschlossen werden, versprachen aber immerhin lange Lebensdauer.
Es folgte zur Abwechslung ein genialer Herbsturlaub mit den BMW's in Sardinien. Egal ob erklimmen des Hausberges von San Teodoro, Fahren über kleine Pfade, abseits von Straßen oder die sardischen Kurven des Hinterlandes. unseren beiden Mopeds fuhren wie ein Traum auf Rädern mit 100% Spaßfaktor auf jedem Untergrund. Aber jedes tolle Erlebnis bringt auch wieder neue Ideen mit sich. Abgesehen von einem neuen Lenkkopflager das die italienische Insel "verordnet" hatte, machte mir die ungeschützte Ölwanne beim Einsatz im Gelände leichte Kopfschmerzen. Die Lösung war schnell gefunden beim Blick auf das Moped oben aus der List :) Die PD hat einen kleinen aber feinen Unterschied der den Namen Unterfahrschutz trägt. Gepaart mit dem Wunsch nach etwas mehr Leistung wurde eine größere Baustelle im Winter 2013-2014 gestartet.
Man erkennt schnell das hier was fehlt, Motor und Getriebe wurden ausgebaut und zum Überholen weggebracht. Auf dem Plan stand Getriebe überholen und einen
verlängerten 5. Gang einbauen, Motor neu lagern und Einbau des bekannten 1000ccm Zylinder-Kits mit höherer Verdichn angesprochenen neuen Lagern. Die Ventile wurden eingeschliffen, Ventilführungen ersetzt, Brennraumgeometrie angepasst, die Köpfe geplant......
Wieder montiert angekommen, konnte der Einbau bzw. Zusammenbau des Mopeds beginnen. In der Zwischenzeit hatte sich die lange Suche nach dem original Unterfahrschutz bezahlt gemacht. Mit etwas Mühe konnte ich noch einen ergattern zusammen mit dem schwarzen Spoiler, der den ganzen Schutz etwas gefälliger in das Moped integriert. Mit der höheren Leistung wollte auch das Öl mehr Kühlung haben. Also musste noch ein Ölkühler-Satz für die Mittige Montage her. Jeder der eine Original GS-PD mal vor Augen hatte, findet die exponierte Lage des Ölkühlers auf dem rechten Sturzbügel etwas gewöhnungsbedürftig, weshalb ich die Mittenmontage vorzog, auch wenn das eine Modifikation am höhergelegten Schutzblech erforderte. Was bleibt nun noch übrig, wenn die Leistung immer noch nicht besser wird? Exakt der Vergaser! Die Membranen hatten eher den Zustand einer Zeitung im Regen als die einer ordentlichen Membran. Kurzerhand gewechselt und man siehe da, die kleine rennt wie ausgewechselt. Jeder Cent hat sich mehr als gelohnt. Nach dem sich die 80GS nun hinter keiner 100GS mehr verstecken muss und die Euphorie beim Fahren einen neuen Aufschwung erlebt hat, kamen noch kleinere Teile wie eine Edelstahl-Seitenständergestänge, neues Windschild, Edelstahl-Seitenständerfedern und ein Edelstahl Schaltgestänge hinzu. Da mir die Gabel immer noch etwas schnell und heftig einsank, habe ich sie mit einer ca. 3cm Distanzhülse etwas weiter vorgespannt, mit einer erheblichen Verbesserung des Fahrverhaltens. Der reinen Optik zu liebe wurden noch einige Schrauben durch Edelstahlschrauben ersetzt und die Sozius-Fußrasten gegen neue getauscht.
In dem Moment, indem man denkt alles ist Perfekt, wird man häufig eines besseren belehrt. Als vor einem Motorradgeschäft eine R80GS mich klanglich vom Hocker stoß machte ich meinem langen Hadern mit dem Auspuff ein Ende und kaufte den Zach-Endtopf mit Powerring. Ein wahres Gedicht an Klang und leicht optimierter Leistung, gepaart mit TOP- Verarbeitung und Material. Da die original Auspuff und Batterieabdeckung nun leider nicht mehr passten, aber auch das allgemein übliche Weglassen der Verkleidung keine Option war, musste eine neue Idee her. Nach langem Überlegen stieß mein "Herr und Meister in Punkto Werkstatt" auf die Original Abdeckung der R80R. Diese deckt alles ab, ohne dem Auspuff in den Weg zu kommen und gliedert sich in die Linie des Designs ein. Also schnell Halter anfertigen und Teil lackieren, fluchen dass der Lack nicht so wurde wie gewünscht und nochmal lackieren. Letzter Umbau 2014 war dann noch das Cockpit. Da das Original Cockpit keine Uhr hat, und gerade bei langen A
usfahrten das Zeitgefühl doch mal rasch verloren geht, wollten wir eine nachrüsten. Viele Lösungen gefielen nicht, wodurch wir auf die gute alte R80G/S kamen, die eine Uhr im Sonderzubehör hatte. Also Cockpit ausbauen, Drehzahlmesser ausb
auen und das Loch zu laminieren. 2 neue Löcher für die Uhr und den Drehzahlmesser mit dem kleinen Radius bohren und ab zum Lackierer. Einbauen und für dieses Jahr entspannen.
Entspannen? Wenn da der ewige Leerweg des Vorderradbremshebels nicht wäre... Da half kein entlüften und auch alle anderen Verschleißteile waren in Ordnung. Beim Ausbauen des Bremshebels, sah man, dass die Reibung des Hebels auf den Druckkolben den Bremshebel etwas abgeschliffenhat. Also kurzerhand eine Hülsefertigen, die sich gerade so auf den Druckkolben stülpen lässt. Wenn man etwas feintuning mit der Dicke betrieben hat, ist die Bremse wieder wie neu.
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